Die Börse Hannover ist mit der Börse Hamburg und der Börse Düsseldorf unter dem Dach der BÖAG (Börsen Aktiengesellschaft) zusammengeschlossen, die sich ursprünglich als Trägerschaft der Hamburger Börse und der Börse zu Hannover im Jahr 1999 gegründet hat. Erst im Jahr 2017 kam auch die Düsseldorfer Börse hinzu. Der Handel findet wochentags zwischen 08.00 und 20.00 Uhr statt. Die Geschichte der Börse Hannover reicht bis ins Jahr 1785 zurück.
Handel an der Börse Hannover
Handelbare Wertpapiere an der Niedersächsischen Börse zu Hannover sind Aktien, Renten, Fonds und Derivate, auch Lebens- und Rentenversicherungen können über die BÖAG verkauft und gekauft werden. Seit 2011 gibt es bei der BÖAG die spezielle Mittelstandsbörse Deutschland. Beim Aktienhandel können Werte aus den deutschen Indizes DAX, TecDAX, MDAX und SDAX gehandelt werden, des Weiteren aus dem EURO STOXX 50 und dem Dow Jones. Zum Anleihenhandel gehören sämtliche notierten Bundeswertpapiere, Bank- und Industrieobligationen sowie Rentenpapiere der Bundesländer.
Bemerkenswert sind die sehr freundlichen Bedingungen an der Börse Hannover, denn es werden vielfach keine Maklercourtagen und nur minimale Spreads verlangt. Das Fixing ist an Frankfurt als Referenzbörse angelehnt. Die beiden Börsen Hannover und Hamburg sind zusammen auf dem Zweitmarkt für Fonds aktiv, beteiligt ist auch die Bayerische Börse AG.
Ein weiteres interessantes Feld ist die Policenbörse für Lebens- und Rentenversicherungen, die Inhabern oft bessere Preise beim Verkauf als durch den Erlös bei einer Kündigung nach Rückkaufswert einbringt. Die Policen werden an den Börsen Hannover und Hamburg auktioniert. Es muss aber eine gewisse Kapitalisierung der Police vorliegen, bei klassischen Lebens- und Rentenversicherungen sind es 10.000 Euro, bei Fondspolicen 25.000 Euro.
Die Mittelstandsbörse Deutschland verschafft Unternehmen einen Kapitalmarktzugang und bietet damit eine Alternative zu Krediten. Die Börsen Hannover und Hamburg begleiten die Firmen bei der Emission und bieten Research und weitere Services an. Seit 2007 kann an der Börse Hannover der Global Challenges Index gehandelt werden, der 50 Unternehmen der nachhaltigen Wirtschaft umfasst. Themen sind Klimawandel, Trinkwasser, Waldwirtschaft, Artenvielfalt, Bevölkerungsentwicklung, Armutsbekämpfung und verantwortungsvolle Führungsstrukturen. Die betreffenden Unternehmen sind auf diesen Sektoren rein wirtschaftlich tätig und erzielen dementsprechend auch Gewinne. Ebenfalls erwähnenswert ist der Fondsservice Hannover für den Handel von Fondsanteilen.
Börse Hannover: Organisation
Nach ihrem Zusammenschluss zur BÖAG belegen die drei Börsen Hannover, Hamburg und Düsseldorf gemeinsam den dritten Platz in Deutschland (nach Frankfurt und Stuttgart). Der Zusammenschluss erfolgte 1999 durch die damaligen Trägervereine der beiden ersteren Börsen. Aktuell findet ausschließlich computergestützter Handel statt.
Geschichte der Börse Hannover
Als Gründungsjahr der Börse Hannover wird allgemein 1787 genannt, doch schon 1785 hatten sich Kaufleute der niedersächsischen Stadt zu einem Verein zusammengeschlossen, den der amtierende König Georg III. im Jahr 1787 schließlich in den Rang eines öffentlichen Instituts erhob. Bis 1815 wurde die dadurch entstandene Börse Hannover zu einem Handelsverein, der 1858 seinen ersten Aktienkurszettel herausgab. Ab 1867 übernahm die Handelsinnung das Gebäude und das Vermögen des Vereins, sie baute den Börsenhandel weiter aus. Der Zusammenschluss unter dem Dach der BÖAG erfolgte im Jahr 1999, seit 2002 sind die Börsen Hannover und Hamburg auch erfolgreich in den offenen Fondshandel eingestiegen.
Kontaktdaten Börse Hannover
Kontaktdaten:
Internet www.boersenag.de
Adresse SCHNIGGE Wertpapierhandelsbank AG
An der Börse 2
30159 Hannover
Telefon +49-(0)211-138610
E-Mail [email protected]