Ein Broker ist entweder der Vermittler zwischen einem Wertpapieranleger und dem Emittenten eines Wertpapiers oder selbst ein Wertpapieremittent. In manchen Fällen übernimmt er auch beide Rollen. Seit dem Aufkommen von ausschließlich außerbörslich gehandelten Derivaten – CFDs und Binäre Optionen – wird die zweite Rolle von Brokern bedeutsamer. Sie treten als Market Maker auf, verkaufen also Wertpapiere und kaufen sie vom Kunden zurück, während die klassische Vermittlerrolle mit Vergütung per Courtage teilweise gänzlich entfällt.
Rollenwandel von Brokern
Klassische Broker übernahmen bis zum Ende des 20. Jahrhunderts ausschließlich eine Vermittlerrolle. Sie sorgten dafür, dass ein Anleger ein Wertpapier direkt beim Emittenten (einer Bank, einem Unternehmen) kaufen oder es an den Emittenten zurückverkaufen konnten, außerdem übernahmen die Broker die Platzierung von Wertpapieren an der Börse zu Bestkursen für den Kunden. Diese Rolle von Brokern ist auch im Online-Zeitalter erhalten geblieben. Nur sehr wenige Anleger kaufen direkt bei einem Emittenten ein Wertpapier, Zugang zur Börse haben zumindest Privatanleger so gut wie gar nicht. Dennoch wurde die Rolle der Broker auf das Bereitstellen einer technischen Plattform für den Handel reduziert, dementsprechend sanken die Courtagen. Daher verkaufen Broker zunehmend eigene Wertpapiere in Form von Derivaten (CFDs und Binäre Optionen) und kaufen sie als Market Maker auch wieder zurück. Es entsteht hier ein Interessenkonflikt, dem nur durch eine verschärfte Aufsicht der entsprechenden Broker entgegengewirkt werden kann.