In Deutschland halten sich Sparer mit dem Kauf von Aktien noch stark zurück. Dabei zählt Aktienhandel zu den Geldanlagen mit der höchsten Rendite. Dass viele zwar Geld investieren möchten, sich jedoch bisher nicht an den Handel mit Aktien heranwagen, liegt unter anderem am Mangel an Informationen über das Investieren von Geld in Aktien. Diese Informationslücken möchten wir mit dem nachfolgenden Ratgeber schließen. Denn Wertpapierhandel erfordert eine Wissensgrundlage: Wir zeigen Ihnen, was beim Handel mit Aktien für Anfänger zu beachten ist und wie Sie auch in Niedrigzinsphasen eine gute Rendite erzielen können.
Aktien für Anfänger: Die einfachsten Depots
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Was sind Aktiengesellschaften und Aktien?
Die rechtlichen Grundlagen über Aktien und Aktiengesellschaften finden sich in den 410 Paragrafen des Aktiengesetzes (AktG). Ein als Aktiengesellschaft (AG) eingetragenes Unternehmen teilt sein Grundkapital in Aktien auf. Die Aktien werden an der Börse an Investoren verkauft. Jeder Käufer besitzt damit einen Anteil an dem ausgebenden Unternehmen, das durch den Verkauf von Aktien eine Finanzierungsunterstützung erhält. Als Anteilseigner haben die Aktionäre auch ein Mitspracherecht an wichtigen Entscheidungen des Unternehmens. Dieses Mitwirkungsrecht können die Anleger in der Generalversammlung ausüben. Dort kann jeder Aktionär entweder selbst teilnehmen oder einen Vertreter beauftragen, welcher sein Stimmrecht wahrnimmt.
Wie erziele ich Gewinne mit Aktien?
Den Gewinn beim Aktienhandel erzielen die Aktionäre aus der gezahlten Dividende und aus dem Unterschied zwischen Ankaufskurs und Verkaufskurs. Eine Dividende ist der Betrag, den das als Aktiengesellschaft eingetragene Unternehmen als Teilgewinn an die Aktionäre ausschüttet. Jede Aktie besteht aus zwei Teilen: dem sogenannten Mantel und dem Coupon. Der Coupon steht für den Dividendenanspruch, den die meisten Aktienarten besitzen. Die Höhe der Dividende wird in der Hauptversammlung beschlossen und hängt vom Geschäftsergebnis des vergangenen Jahres ab. Falls ein Geschäftsjahr nicht gut läuft, kann die Ausschüttung sehr niedrig ausfallen oder das Unternehmen zahlt gar keine Dividenden. Während die Dividende in der Regel einmal im Jahr gezahlt wird, können Geldanleger durch beim Investieren von Geld in eine Aktie jederzeit einen Gewinn erzielen. Eine gut zu berechnende Kennzahl ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), welches die Relation aus dem aktuellen Aktienkurs und dem Jahresgewinn darstellt.
Kursgewinne mit Aktien erzielen
Aktien werden an der Börse gehandelt. Dazu erstellen die Handelssysteme der Börsen laufend Verkaufskurse und Ankaufskurse für jede einzelne Aktie. Wenn ein Anleger ein Papier zu einem niedrigen Kurs kauft und es einige Zeit später zu einem höheren Kurs verkauft, liegt sein Gewinn in dem Unterschied zwischen Ankaufskurs und Verkaufskurs. Diese Differenz wird auch als Spanne oder auf Englisch als Spread bezeichnet. Allerdings fallen für jede Transaktion auf der Börse, also für jeden Kauf und Verkauf, Gebühren und für die Gewinne Steuern an, die die Rendite verringern. Dabei gibt es entweder pauschale Gebühren, welche pro Transaktion anfallen, oder prozentuale Gebühren, welche folglich höher ausfallen, je höher der investierte Betrag ausfällt. Die Ordergebühren sind hierbei von Depotkonto abhängig, weshalb es sinnvoll ist, vor dem Einstieg in den Wertpapierhandel einen ausführlichen Depotkostenvergleich durchzuführen und das Depotkonto zu finden, das zu Ihrem Anlagetyp und Ihren Ansprüchen passt.
Was muss ich für Aktien bezahlen?
Bei der Erstemission, also der ersten Ausgabe von Aktien, bestimmen die Aktiengesellschaft und der Broker, der den Börsengang begleitet, den Preis der Aktien. Danach wird der Preis, auch als Kurs bezeichnet, an der Börse durch das Prinzip des Angebots und der Nachfrage bestimmt. Die Angabe erfolgt entweder in Euro pro Stück oder als Prozentwert und ist unabhängig vom Nennwert der Papiere. An der Börse wird der Verkaufskurs einer Aktie auch als Briefkurs bezeichnet, während der Ankaufskurs als Geldkurs bekannt ist. Die Börse sorgt beim Handel mit Aktien dafür, dass ein fairer Kurs gegeben ist. Sie erhält für die Vermittlungsarbeit sogenannte Provisionen.
Überblick über die verschiedenen Aktienarten
Das Aktiengesetz erlaubt es als Aktiengesellschaften eingetragenen Unternehmen, verschiedene Arten von Aktien zu emittieren, wie die Herausgabe von Aktien auch genannt wird. Zu den wichtigsten Aktienarten gehören:
- Stückaktie: stellt einen Anteil am Grundkapital dar
- Nennwertaktie: verfügt über einen festen Nominalwert
- Stammaktie: ist mit allen Rechten für Aktionäre versehen
- Vorzugsaktie: gewährt dem Aktionär Vorzugsrechte, etwa eine höhere Dividende
- Namensaktie: gehört einem der Aktiengesellschaft bekannten Käufer
- Inhaberaktie: gehört einem anonymen Inhaber
Die Art der Aktie hat keinen Einfluss auf die Kursentwicklung. Ob der Börsenkurs einer Aktie steigt oder fällt, unterliegt eigenen Regeln, die selbst für Experten manchmal schwer zu durchschauen sind.
Welche Faktoren bestimmen den Aktienkurs?
Bei einer Wertpapierbörse handelt es sich um einen freien Markt. Das bedeutet, dass sich der Aktienkurs vorwiegend nach Angebot und Nachfrage richtet. Je mehr Interessenten bestimmte Aktien kaufen möchten, umso höher werden die Kurse an der Börse für die jeweiligen Aktien. Wenn es mehr Verkäufer als Käufer gibt, fällt der Aktienkurs hingegen. Doch warum interessieren sich zu einigen Zeiten besonders viele Anleger für eine bestimmte Aktie und warum verkaufen mehrere Aktionäre gleichzeitig dasselbe Wertpapier?
Kursschwankungen: Warum steigen und fallen Aktienkurse?
An der Börse sind größere Kursschwankungen häufig zu Zeiten der Hauptversammlungen zu beobachten, wenn also die Aktiengesellschaften ihre Jahresergebnisse vorstellen und das Verhältnis von Angebot und Nachfrage zum Schwanken bringt. Auch wenn bekannt wird, dass ein Unternehmen einen großen Auftrag erhalten hat, beeinflusst diese Nachricht die Kursentwicklung an der Börse positiv. Finanzskandale oder Gerichtsverfahren gegen eine bekannte Firma hingegen sorgen für sinkende Kurse, da der Wert des Unternehmens daraufhin abnimmt.
Die Kunst eines erfolgreichen Aktienhändlers besteht darin, den optimalen Zeitpunkt zu finden, um ein Wertpapier zu einem niedrigen Kurs zu kaufen und von der folgenden Kurssteigerung zu profitieren. Da es sich beim Aktienkauf um eine langfristige Geldinvestition handelt, sollten die Käufer nicht zu lange auf den passenden Aktienkurs warten. Auch wenn für eine Aktie ein höherer Preis gezahlt wird, hebt sich die Ausgabe im Laufe der Jahre durch andere Gewinne und die gezahlten Dividenden häufig wieder auf.
Anders als Geldanlagen auf einem Sparbuch oder einem Tagesgeldkonto werden für Aktien keine regelmäßigen Zinsen gezahlt. Trotzdem gehören Aktien in ein gut sortiertes Portfolio, wie Geldanleger ihren Wertpapierbestand auch nennen. Das Investieren in Aktien gehört zu den langfristigen Anlageformen. Einige Aktionäre behalten ihren Bestand über Jahrzehnte im Depot. Dabei muss ihnen aber bewusst sein, dass sich der Aktienkurs ständig ändert und der Wert der Papiere unter den Einkaufspreis sinken kann. Wer seine Aktie bei einem sinkenden Kurs zu schnell verkauft, kann Verluste erleiden, die sich durch ausreichende Geduld vermeiden lassen.
Sind Aktien als Altersvorsorge sinnvoll?
Aktien kaufen eignet sich nicht für eine kurzfristige Geldinvestition, sondern eignen sich eher zum langfristigen Vermögensaufbau. Dividenden werden in der Regel nur einmal im Jahr ausgeschüttet. Daher sollte eine Aktie mindestens bis zur nächsten Dividendenzahlung im Depot gehalten werden. Viele Investoren kaufen Aktien zur Altersvorsorge oder für langfristige Ziele, wie die Ausbildung der Kinder oder den Kauf einer Immobilie als Alterswohnsitz. Als Alternative für den Erwerb bestimmter Aktien eignen sich auch Aktienfonds, die das Geld vieler Finanzinvestoren an der Börse investieren.
Unterschiede zwischen Aktien und Aktienfonds
Neben dem Handel einzelner Aktien bieten zahlreiche Banken auch Aktienfonds und Exchange Traded Funds (ETFs) an. Ein Aktienfonds sammelt das Geld zahlreicher Anleger und investiert Geld in Aktien gemäß den Fondsrichtlinien. Viele Fonds bilden dabei Schwerpunkte, wie einzelne Branchen, konservative Investitionen, Unternehmen aus bestimmten Regionen oder Ländern oder Papiere mit hohen Renditechancen.
Die Fondsanteile werden oft schon ab einem Anlagebetrag von 25 € angeboten, sodass sich diese Anlageform auch für Kleinanleger eignet. Allerdings fallen die Gewinne nicht so hoch aus, wie beim Investment in Aktien. Das liegt daran, dass Gebühren für die Verwaltung des Fonds und das Gehalt des Fondsmanagers anfallen. Zur Deckung der Ausgaben berechnen die Fonds einen Ausgabeaufschlag, den der Käufer zahlen muss.
ETFs (Exchange Traded Funds) als Alternative
Eine Alternative zu den herkömmlichen Aktienfonds ist ein Exchange Traded Fund, abgekürzt ETF. Dieser Fond wird passiv gemanagt, sodass keine hohen Gebühren für einen Fondsmanager anfallen. Außerdem bilden ETFs in der Regel einen Index nach. Dadurch ergibt sich eine gute Diversifikation, wie die Streuung der Investition in verschiedene Wertpapiere genannt wird. Durch die gestreute Geldanlage werden Verluste einiger Papiere durch die Gewinne anderer Aktien ausgeglichen. Viele ETF zeigen regelmäßige Kurssteigerungen. ETFs werden aufgrund der günstigeren Gebühren und der hohen Chance auf eine positive, hohe Rendite häufig insbesondere Anfängern empfohlen, die gerade in das Aktiengeschäft einsteigen.
Voraussetzungen für den Handel mit Aktien
Einsteiger in das Aktiengeschäft müssen sich zunächst einige Kenntnisse über den Ablauf aneignen. Dazu sollten seriöse Ratgeber gelesen und die Tipps bekannter Investoren wie André Kostolany oder Warren Buffett beachtet werden. Neben ersten Kenntnissen über den Anlagemarkt muss ein Investor außerdem über ein Depotkonto mit dazugehörendem Verrechnungskonto bei seiner Hausbank oder bei einer Onlinebank verfügen. Auf dem Depotkonto werden die gekauften Aktien verwahrt und von hier aus können sie außerdem wieder verkauft werden.
Depotkonto und Verrechnungskonto
Viele Banken, Sparkassen und Online-Broker bieten ein Depotkonto, abgekürzt häufig als Depot bezeichnet, an. Das Depot ist nicht für den täglichen Zahlungsverkehr gedacht. Auf dem Depotkonto werden alle Wertpapiere verbucht, die sich im Besitz eines Anlegers befinden. Zur Buchung der mit dem Wertpapierhandel verbundenen Transaktionen benötigen die Kontoinhaber außerdem ein Verrechnungskonto. Dabei handelt es sich entweder um das Girokonto des Bankkunden oder bei manchen Anbietern auch um ein Tagesgeldkonto. Einige Banken bieten kostenlose Depots an, während bei anderen Kreditinstituten Depotführungsgebühren anfallen.
Depotkosten: Auf die Gebühren achten
Vor allem Onlinebanken haben kostenlose Depots im Angebot und auch für das Verrechnungskonto werden zum Teil keine Kontoführungsgebühren berechnet. Trotzdem ist der Handel mit Aktien nicht kostenlos. Für jedes Kaufen und Verkaufen fallen Ordergebühren an, die bei jedem Anbieter unterschiedlich hoch sind. Außerdem kann es zur Berechnung von Börsengebühren und Maklerprovisionen kommen. Die Höhe der Gebühren erfahren die Geldanleger im Preis-Leistungs-Verzeichnis der depotführenden Banken. Außerdem werden die einzelnen Gebühren bei der Kaufabwicklung angezeigt. In unserem kostenlosen Depotkontovergleich sind die Jahresgebühren sowie die Kosten einzelner Orders übersichtlich aufgezeigt.
Da die Kosten die Zinserträge verringern, sollten Aktienhändler die Gebühren verschiedener Anbieter miteinander vergleichen. Bei der Auswahl sollte auch darauf geachtet werden, ob der Broker ein kostenloses Demokonto im Angebot hat.
Kostenloses Demokonto
Einige Banken bieten ein kostenloses Demokonto an, mit dem Anfänger den Handel mit Aktien kennenlernen können. Die Kontoinhaber erhalten ein virtuelles Guthaben, mit dem beliebige Aktien gekauft werden können. Die ausgewählten Papiere werden nicht wirklich gehandelt, sondern der Handel wird nur simuliert. Der Aktienkurs der fiktiven Aktien wird den aktuellen Kursschwankungen angepasst und ändert sich laufend. Mithilfe des Demokontos können Anfänger ohne Risiko verschiedene Ordertypen kennenlernen und Anlagestrategien ausprobieren. Bei einigen Anbietern ist das Angebot des kostenlosen Demokontos zeitlich begrenzt, während es bei anderen Banken dauerhaft zur Verfügung steht. Für alle Personen, die in den Wertpapierhandel einsteigen, ist ein Demokonto eine sehr gute Möglichkeit, den Handel kennenzulernen und den Ablauf nachzuvollziehen.
Wo findet der Aktienhandel statt
Aktien werden an einer Wertpapierbörse gehandelt. In Deutschland existieren folgende Börsen:
- Börse Frankfurt
- Börse Berlin
- Börse Düsseldorf
- Börse München
- Börse Stuttgart
- Börse Hannover
- Börse Hamburg
- Eurex in Eschborn bei Frankfurt
- Tradegate Exchange in Berlin
- European Energy Exchange in Leipzig
Neben den deutschen Börsen gibt es weltweit zahlreiche weitere Wertpapierbörsen. Zu den bekanntesten Handelsplätzen mit dem meisten Umsatz gehören die Börsen in New York, London, Chicago und Tokio. Neben dem Börsenhandel findet auch ein außerbörsliches Trading statt. Hierbei handelt es sich meist um Wertpapiere, die nicht dem Standard entsprechen. Für Anfänger ist der außerbörsliche Handel wegen des höheren Risikos nicht geeignet.
Handeln – online oder persönlich?
Aktienhändler, die sich gut mit dem Börsenhandel auskennen und keine Beratung benötigen, können den Handel über ein Depotkonto selbstständig abwickeln. Nach der Kontoeröffnung erhält der Geldanleger die Zugangsdaten zu seinem Depot inklusive Verrechnungskonto. Die Ordereingabe erfolgt online. Käufe und Verkäufe werden sofort ausgeführt und auf den Konten verbucht. In der Regel verlangen die Anbieter eines Onlinedepots die geringsten Gebühren. Der Handel ist bei den meisten Onlinebanken werktags zwischen 8.00 Uhr und 22.00 Uhr möglich.
Bei Fragen zu bestimmten Aktien oder zur Kaufabwicklung bieten viele Banken eine telefonische Ordererteilung an. Hier antwortet entweder ein Sprachcomputer oder ein Berater ist direkt am Telefon. Die Anrufe werden in der Regel nur während der Öffnungszeiten der Filialbank entgegengenommen. Außerdem fallen die Gebühren für die telefonische Orderannahme höher aus als beim Onlinehandel.
Wenn ein Händler ein Depot bei einer Filialbank führt, kann er auch einen Termin bei einem geschulten Wertpapierberater vereinbaren. Der Berater informiert umfassend über den Handel mit Aktien und stellt ein Beratungsprotokoll aus. Hier erfahren Anfänger, welche Chancen und Risiken der Handel mit Aktien bietet. Depots bei einer Filialbank fallen jedoch in der Regel aufgrund der höheren Personalkosten teurer aus, weshalb im Vorhinein überlegt werden sollte, ob einem der persönliche Kontakt zu einem Bankberater wichtig ist oder ob man darauf verzichten kann.
Welche Aktien eignen sich für Einsteiger?
Die 30 größten deutschen Aktiengesellschaften sind im Deutschen Aktienindex, abgekürzt DAX, zusammengefasst. Dazu gehören bekannte Namen wie Adidas, BMW, Deutsche Bank, ThyssenKrupp oder Volkswagen. Die im Aktienindex DAX gelisteten Marken werden auch als sogenannte Bluechips bezeichnet. Hierbei handelt es sich um Firmen mit einem besonders hohen Wert. Auch weltweit gibt es Bluechip-Unternehmen, deren Aktien beispielsweise in dem amerikanischen Dow-Jones-Index oder in dem japanischen Aktienindex Nikkei 225 aufgeführt werden.
Anfänger sollten sich zunächst mit diesen Aktien beschäftigen, um das Verlustrisiko gering zu halten. Die Aktien weisen in der Regel nicht zu große Kursschwankungen auf. Daher können sich die Investoren auf andere Aspekte des Aktienhandels, wie die verschiedenen Ordertypen, konzentrieren. Oftmals werden auch die sogenannten Indexfonds (ETFs) für Anfänger empfohlen, da sie aufgrund der automatischen Verwaltung kostengünstiger sind und zudem eine hohe Diversifikation aufweisen, weshalb die Kursschwankungen hierbei geringer ausfallen.
Die wichtigsten Ordertypen
Zu den wichtigsten Ordertypen gehören:
- Market-Order: Ausführung bestens zum nächstmöglichen Zeitpunkt
- Limit-Order: Eingabe eines Limits
- Stop-Order: Auftrag zum Glattstellen einer Order
- Stop-Limit-Order: Ausführung der Order erst bei Erreichen des Limits
- Trailing-Stop: dynamische Anpassung des Stoppkurses
- If-Done-Order: Ausführung einer Order, sobald eine zweite Order ausgeführt wurde
- One-Cancels-the-Other (OCO) (OCO): Streichung einer Order, sobald eine andere Order ausgeführt wurde
- Next-Order: Ausführung von zwei weiteren Orders, sobald die erste Order der Kette ausgeführt wurde
Wie viel Geld investiere ich in Aktien?
Der wichtigste Tipp bei einer Geldanlage in Aktien lautet, dass nur Geld investiert werden sollte, das nicht kurzfristig benötigt wird. Geld in Aktien anlegen, stellt eine langfristige Investition dar. Darum eignen sich die Ersparnisse für das neue Auto oder den nächsten Urlaub nicht für die Anlage Aktien.
Viele Menschen, die Geld anlegen möchten, entscheiden sich, einen Anteil von circa 30 % ihres Sparguthabens in Aktien zu investieren. Wichtiger als der genaue Anteil am Gesamtvermögen ist jedoch eine erfolgreiche Anlagestrategie, die der Investor entwickeln und an die er sich halten sollte.
Keinesfalls sollte für den Handel mit Aktien und anderen Wertpapieren ein Kredit aufgenommen werden, da das Risiko eines Verlustes dadurch zu noch höheren finanziellen Konsequenzen führen würde. Investieren Sie nur Geld, dass Sie besitzen und auf das Sie auch längerfristig verzichten können, um eine hohe Rendite zu erzielen.
Unterschiedliche Anlagestrategien
Einer der wichtigsten Tipps erfahrener Händler lautet, dass sich jeder Geldanleger für eine eigene Anlagestrategie entscheiden sollte. Diese Strategie sollte beibehalten werden, auch dann, wenn sich die Aktienkurse in die falsche Richtung entwickeln. Um die Entwicklung zu beobachten, sollten die Kurse regelmäßig überprüft werden. Das muss nicht täglich erfolgen. Mindestens einmal in der Woche sollte sich aber jeder Anleger über die Entwicklung seines Depots informieren.
Hier eine Aufstellung der bekanntesten Anlagestrategien beim Wertpapierhandel:
- Dividendenstrategie: Kauf von Aktien mit hohen Dividendenzahlungen
- Dividendenwachstumsstrategie: Kauf von Aktien mit den am stärksten steigenden Dividenden
- Momentumstrategie: Kauf von Aktien, deren Kurs in der Vergangenheit gestiegen ist und weiter steigen wird
- Umkehrstrategie: Kauf von Aktien, deren Kurs gesunken ist und in Zukunft wieder steigt
- Value-Strategie: Kauf von Aktien unter ihrem Wert
- Indexstrategie: Kauf von Exchange Traded Funds (ETF), die einen Index nachbilden
Erfolgreiche Investoren kombinieren häufig mehrere Strategien, um die besten Erträge aus dem Handel mit Aktien zu erzielen. Dabei betonen die Experten, dass ein Finanzinvestor, der mit Aktien handelt, auch Verluste ertragen muss. Hier liegt auch einer der größten Anfängerfehler: Viele unerfahrene Geldanleger verkaufen ihren Aktienbestand direkt, nachdem eine negative Kursentwicklung stattgefunden hat. In einer solchen Situation, die nicht selten vorkommen kann, ist es jedoch wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und abzuwarten, anstatt gleich wieder zu verkaufen.
Tipps für den Start in den Aktienhandel
Jeder Einsteiger muss beim Aktienkauf Lehrgeld zahlen und Verluste hinnehmen. Doch es gibt einige Tipps, wie sich typische Anfängerfehler vermeiden lassen.
Geduld zahlt sich aus
Geduld ist eine der wichtigsten Tugenden beim Handel mit Aktien. Kursverluste dürfen nicht zu Panikverkäufen führen, sondern müssen ausgehalten werden. Dabei sollten die Sparer auch beachten, dass jede Transaktion mit Kosten verbunden ist. Die Gebühren für Käufe und Verkäufe schmälern die Rendite und können sogar zu einem negativen Ergebnis führen.
Konkrete Anlageziele verfolgen
Eine Geldanlage in Aktien eignet sich nicht für den schnellen Gewinn, beispielsweise pro Jahr. Viele Anleger haben sich lange Zeit mit dem Finanzmarkt beschäftigt und auch durch Fehlkäufe Erfahrungen gesammelt. Daher sollte ein Investor nicht zu gierig werden, sondern sein Anlageziel konsequent verfolgen. Dazu gehört auch, Geschichten über angeblich schnelle Gewinne anderer Aktienhändler kritisch zu hinterfragen und nicht jeden Trend mitzumachen.
Über den Aktienmarkt informieren
Bevor Einsteiger Geld in den Handel mit Aktien investieren, sollten sich mit dem Finanzmarkt vertraut machen und sich über einige Aktiengesellschaften informieren. Experten raten, das Anlagevermögen auf verschiedene Wertpapiere aufzuteilen. Dabei sollten sich Anfänger auf weniger als zehn Aktien konzentrieren, und erst nach einiger Erfahrung mehr als zehn verschiedene Aktien halten. So wird die Beobachtung des Depots nicht zu zeitaufwendig. Außerdem kann der Anleger auf aktuelle Wirtschaftsnachrichten und Bewegungen am Markt schnell reagieren.
Fazit
Eine Geldanlage in Aktien ist nicht für jeden Anleger geeignet. Wer sich aber einige Kenntnisse über den Aktienmarkt und die Funktionsweise der Börse aneignet, kann beim Aktienhandel gute Gewinne erzielen. Dazu sollten die Anleger jedoch Geld investieren, das sie zeitnah nicht benötigen. Wer sich mit Aktien ein Vermögen aufbauen möchte, sollte vorsichtig vorgehen und sich eine Strategie zurechtlegen und sich langfristig orientieren. Außerdem gehören allgemeines Interesse am Finanzmarkt und Geduld zu den wichtigsten Eigenschaften eines erfolgreichen Händlers. Um den ersten Schritt auf dem Weg zum erfolgreichen Handel mit Wertpapieren zu machen, bietet unser Ratgeber Ihnen auch zu weiterführenden Themen wie der Börse oder Depotkonten. Denn Wissen ist auch in der Finanzwelt der Schlüssel zum Erfolg!