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Was Studenten beachten sollten

Geschrieben von
Pauline Bodinek

Studenten wird heute zutage immer häufiger nahegelegt, sich bereits während des Studiums, um die Geldanlage zu kümmern und für das Alter vorzusorgen. Viele Studenten sehen sich jedoch nicht in der Lage, zusätzlich zu den Ausgaben für Miete, Studium und Lebenshaltungskosten Geld beiseitezulegen. Wann ist Geldanlage wirklich sinnvoll? Sollte man um jeden Preis schon früh einsteigen? In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie als Student unbedingt beachten müssen, bevor Sie Ihr Geld anlegen und investieren.

Früh Geld anlegen – um jeden Preis?

Es lohnt sich, früh genug mit der Geldanlage zu beginnen. Doch was bedeutet „früh genug“? Alle Studenten haben verschiedene Grundvoraussetzungen und unterschiedlich viel Geld zur Verfügung. Deshalb lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. Während manche durch die finanzielle Unterstützung der Eltern getragen werden, führen andere einen Mini- oder Werkstudierendenjob aus und finanzieren sich das Studium auf diese Weise. Wieder andere sind auf BAföG angewiesen, weil sie keine Zeit haben, zusätzlich arbeiten zu gehen.

Nicht viele Studenten haben am Ende des Monats mehr Geld auf dem Konto als im vorherigen Monat. Geld ist in dieser Lebensphase also selten „übrig“. Das ist auch einer der Gründe, weshalb die wenigsten jungen Menschen sich gar nicht erst mit dem Thema Geldanlage auseinandersetzen.

Den Rat, sich nicht erst im mittleren Alter mit der Vorsorge auseinanderzusetzen, sollte man jedoch ernst nehmen. Dennoch ist es wichtig, einige Voraussetzungen zu beachten, bevor es ans Sparen geht: Denn wer das Geld nicht hat, kann und sollte auch nicht anlegen.

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Regel Nr. 1: Puffer aufbauen

Der Laptop geht kaputt, die WG benötigt einen neuen Kühlschrank, nach einem Umzug müssen neue Möbel her – kurz gesagt: Es gibt immer Kosten, mit denen man nicht rechnet. Damit solche Ausgaben nicht zu finanziellen Engpässen führen, ist es wichtig, sich ausreichende Rücklagen anzusparen. Wie hoch diese Rücklage sein sollte, hängt auch vom eigenen Lebensstil und den Fixkosten ab, die monatlich anfallen.

Eine Faustregel besagt, dass dieser Puffer in etwa der drei- bis sechsfache Betrag von dem sein sollte, was monatlich benötigt wird. Wer beispielsweise 400 € monatlich für ein Zimmer zahlt und mit 350 € für alles Weitere auskommt, sollte Rücklagen in Höhe von mindestens 2.250 € auf der Seite haben.

Regel Nr. 2: Schulden tilgen

Noch bevor oder während man sich einen Puffer aufbaut, gibt es einen weiteren wichtigen Punkt zu beachten. Sie gaben einen Studienkredit aufgenommen? Ehe Sie Geld investieren und für später vorsorgen, sollten die Schulden getilgt sein. Grundsätzlich gilt Folgendes: Investieren Sie ausschließlich Geld, dass Sie auch wirklich haben!

Denn die Anlage von Geld in börsengehandelte Produkte geht immer auch mit einem Risiko einher. Zwar wird Anfängern zu den als besonders sicher geltenden Anlageklassen geraten, doch auch ein Sparplan beispielsweise garantiert Ihnen keinen Gewinn.

Regel Nr. 3: Nicht in unflexible Vorsorgeprodukte anlegen

Gerade als Student spielt Flexibilität in vielen Bereichen eine große Rolle. So auch bei der Geldanlage. Wer neben dem Studium als 450-Euro-Kraft arbeitet, muss bei der Anmeldung angeben, ob von dem Gehalt bereits etwas in die Rentenkasse eingespeist werden soll. Da die Riester-Rente jedoch keine renditestarke Altersvorsorge mehr darstellt und Sie das Geld, das hier (in geringen Beträgen) eingezahlt wird, nicht so schnell wiedersehen, ist davon abzuraten. Auch eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung sollte erst abgeschlossen werden, wenn Sie genug verdienen und die Einzahlung sich lohnt.

Studenten tun besser daran, in flexible Finanzprodukte zu investieren. Sprich in solche, die die Verfügung über das Geld jederzeit zulassen – nicht erst dann, wenn Sie in Rente gehen. Ein ETF-Sparplan ist eine gute Alternative für junge Anleger, die die Sicherheit benötigen, jederzeit auf das eingezahlte Geld zugreifen zu können. Die monatliche Sparrate kann dabei außerdem reduziert oder pausiert werden, wenn Sie mal knapp bei Kasse sind.

Geldanlage: Das magische Dreieck

Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit bilden das sogenannte magische Dreieck der Geldanlage. Diese drei Faktoren sind auch für junge Anleger essenziell. Die Renditechancen sind bei einem Sparplan auf börsengehandelte Indexfonds sehr hoch. Der monatliche Sparbeitrag wird dadurch nämlich regelmäßig in verschiedene Aktienanteile investiert, was nicht nur die Renditechance erhöht, sondern gleichzeitig auch das Risiko senkt.

Beim Stichpunkt Risiko werden viele sich nun fragen, wann die Sprache auf das Tages- oder Festgeldkonto kommt. Diese Anlageklasse ist jedoch aufgrund des Niedrigzinses nicht mehr sonderlich renditestark, vorwiegend im Vergleich zu börsengehandelten Finanzprodukten. Als Sicherheit ist ein solches Konto jedoch eine echte Möglichkeit. Ein angesparter Puffer ist etwa gut auf einem Sparkonto aufgehoben. Dabei besteht auch jederzeit Zugriff auf den anlegten Betrag.

Geld anlegen trotz BAföG?

Einige Studenten sind auf BAföG angewiesen. Daher stellt sich die Frage, wie sehr BAföG und Geldanlage in einer Korrelation stehen. Bei der Beantragung von BAföG muss der Antragsteller alle finanziellen Einkünfte sowie Kontostand und Sparkonten angeben. Wird der Vermögensfreibetrag, der aktuell bei 7.500 € liegt (Stand: November 2019), überschritten, schmälert sich der BAföG-Betrag für die Person erheblich. Dabei ist der aktuelle Stand während der Antragsstellung relevant, er wird jedoch vor jedem Bewilligungszeitraum erneut abgefragt.

In die Berechnung des Vermögens fließen neben Pkw, Immobilien und Lebensversicherungen auch Sparvermögen und der Wert bestehender Wertpapiere mit ein. Das wird gerne mal vergessen und sorgt häufig dafür, dass Studenten gerade so über den Vermögensfreibetrag kommen. Zahlt man fleißig ab Studienbeginn 50 € monatlich in einen Sparplan mit guter Rendite ein, kann es schwer werden, den BAföG-Antrag bis zum Ende des Studiums durchzubekommen. In dem Fall sollte man genau abwägen, ob sich die Geldanlage während des Studiums lohnt oder ob dabei eher Vermögen verloren geht, da man auf den BAföG-Beitrag verzichten muss.

Fazit: Geldanlage – nicht um jeden Preis

Früh anfangen? Ja. Um jeden Preis anlegen? Nein. Nicht in jeder Lebenssituation sollte Geldanlage die oberste Priorität haben. Bei der Summe, die man während des Studiums anspart, handelt es sich in der Regel um einen kleinen Betrag. Es geht dabei eher darum, sich bereits an das Sparen zu gewöhnen und sich schon frühzeitig mit verschiedenen Anlagestrategien und Investments vertraut zu machen.

Die oberste Regel bei der Geldanlage lautet, nur das anzulegen, was man hat und worauf man in den nächsten Jahren getrost verzichten kann. Außerdem ist es wichtig, mögliche Risiken im Vorhinein zu bedenken, Schulden zu tilgen und die eigene Liquidität nicht zu gefährden. Wer monatlich Geld übrig hat, für den lohnt es sich, dieses in kleinen Beträgen schon während des Studiums anzulegen und vom Zinseszins zu profitieren.

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