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Grundlagen der Geldanlage

Die Grundlagen der Geldanlage bilden eine wichtige Wissensbasis für den erfolgreichen Einstig in die selbstständige Geldanlage.
Geschrieben von
Pauline Bodinek

Geldanlage ist ein Thema, das jeden angeht – und doch erfreut es sich nicht gerade einer großen Beliebtheit. Eigentlich sollten sich alle sehr viel regelmäßiger damit auseinandersetzen, wie das Privatvermögen angelegt werden kann, um eine gute Rendite zu erzielen. Es gibt jedoch so viele Anlagemöglichkeiten, dass viele schon davor zurückschrecken, sich einen Überblick zu verschaffen. Deshalb haben wir es uns zum Ziel gemacht, Sie mit unserem Ratgeber Stück für Stück an die Grundlagen der Geldanlage heranzuführen und Ihnen den Einstieg so zu erleichtern.

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Was Sie als Einsteiger wissen müssen

Ihren Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt: Ob Aktien, Fonds, Immobilien, Anleihen, Tages- oder Festgeldkonto – Ihr Geld ist an vielen Stellen gut aufgehoben. Doch wo erzielen Sie die beste Rendite? Wenn der Überblick schwerfällt und man sich in der Themenwelt der Finanzen und der Geldanlage nicht auskennt, ist die Hausbank oft der erste Anlaufpunkt. Hier finden Sie jedoch nicht immer das beste Angebot. Denn Berater empfehlen Kunden besonders häufig die Produkte, für die sie selbst die höchste Provision erhalten.

Daher gilt: Scheuen Sie keine Eigeninitiative! Auch Einsteiger und private Anleger können ihre Geldanlage selbst verwalten.

In wenigen Schritten zur eigenen Geldanlage

Erfolgreich anlegen heißt, das eigene Vermögen durch Dividenden, Kursgewinne, Zinsen und andere Erträge nicht nur gut zu verwahren, sondern es darüber hinaus vermehren. In den folgenden fünf Schritten zeigen wir Ihnen auf, was für die eigenständige Geldanlage wichtig ist und worauf Sie achten müssen.

Schritt 1: Anlageziel festlegen

Wofür sparen Sie? Die Beantwortung dieser Frage ist der Ausgangspunkt für die richtige Strategie Ihrer Geldanlage. Denn wenn Sie wissen, wofür Sie Ihr Geld anlegen, können Sie sich bestens vorbereiten und disziplinierter sparen. Deshalb ist es sinnvoll, sich gleich zu Beginn ein Anlageziel festzulegen: Soll durch die Geldanlage Ihre Altersvorsorge verbessert werden, sparen Sie, um sich einen besonderen Wunsch zu erfüllen, um eine Lebensphase wie ein Studium finanzieren zu können oder möchten Sie eine Familie gründen und für Ihre Kinder sparen?

Schritt 2: Anlagebetrag bestimmen

Wenn Sie ein Anlageziel bestimmt haben, müssen Sie sich im nächsten Schritt fragen, wie hoch der Anlagebetrag ausfallen soll. Dafür ist es wichtig, sich einen Überblick über die eigenen Vermögensverhältnisse zu machen und festzustellen, welcher Betrag langfristig nicht für den Lebensunterhalt benötigt wird. Die Höhe des Anlagebetrags bestimmt auch die passende Anlageklasse. Hierbei ist es wichtig, auf mögliche Mindestanlagesummen zu achten, die beispielsweise für Anlageformen wie Festgelder bestehen. Es ist ebenso möglich, dass sich die Konditionen der Angebote danach richten, wie viel Geld Sie anlegen möchten. Nicht selten werden die Zinsen ab einem bestimmten Betrag, den Sie erreichen, gedeckelt. Außerdem sollten Sie sich im Vorhinein überlegen, ob Sie die Anlagesumme ganz oder aufgeteilt anlegen möchten, ob Sie immer wieder Einzahlungen machen werden und ob Zinsen weiter angelegt oder entnommen werden sollen.

Schritt 3: Kosten und Gebühren überprüfen

Die Rendite, die Sie schlussendlich aus Ihrer Geldanlage erzielen, hängt unter anderem von den Kosten und Gebühren ab, die beim Sparen anfallen. Wer sich für ein Festgeld- oder Tageskonto entscheidet, zahlt in der Regel keine Gebühren dafür. Da die Zinsen hier jedoch aktuell sehr niedrig ausfallen, entscheiden sich auch immer mehr private Anleger für die Geldanlage mit Aktienfonds. Diese bringen deutlich höhere Kosten mit sich: Eine jährliche Abgabe von 2 % des Anlagebetrags ist nicht selten, was die Rendite erheblich schmälert. Daher ist es sinnvoll, die Angebote zu vergleichen und sich für eine kostengünstige Alternative zu entscheiden. ETFs (Indexfonds) werden passiv verwaltet und orientieren sich an einem vordefinierten Aktienindex, weshalb sie meist deutlich günstiger zu erwerben und zu verwalten sind.

Wichtig zu wissen ist es, dass eine langfristige Geldanlage günstiger für Sie ausfällt: Die Depotkosten machen deutlich mehr von der Nettorendite aus, wenn Sie sich für eine kurzfristige Geldanlage entscheiden. Vergessen Sie darüber hinaus nicht die Abgeltungssteuer, die für Kapitalerträge anfällt. Auch dieser Kostenfaktor hat einen negativen Einfluss auf Ihre Rendite.

Schritt 4: Welcher Anlagetypus sind Sie?

Bevor Sie in den Wertpapierhandel einsteigen, sollten Sie Ihren eigenen Anlagetypus definieren können: Scheuen Sie große Risiken? Oder sind Sie risikobereit und wollen in erster Linie eine hohe Rendite erzielen? Um die Risikobereitschaft bestimmen zu können, gibt es zwei Komponenten: die tatsächliche und die emotionale Risikobereitschaft. Erstere hängt dabei davon ab, wie es um Ihre finanziellen Verhältnisse steht, welchen Bildungsgrad und welchen Berufsstand Sie haben. Wer etwa selbstständig ist, kann weniger hohe Risiken eingehen als Festangestellte in einer hohen Position.

Die emotionale Risikobereitschaft wird von den Kenntnissen, der Erfahrung und dem Charakter des Anlegers beeinflusst. Hier ist entscheidend, was Ihnen persönlich bei der Geldanlage wichtig ist: Sicherheit, eine hohe Rendite – oder eine ausgewogene Kombination aus beidem?

Neben diesen Faktoren zählt natürlich auch mit rein, ob Sie bereits einen höheren Betrag in einer sicheren Anlageform wie einem Festgeldkonto angelegt haben oder noch über keine weiteren Geldanlagen verfügen. Ist Ersteres der Fall, ist oftmals eine höhere Risikobereitschaft gegeben. Denn sollten dann Verluste gemacht werden, hat der Anleger immer noch ausreichend Rücklagen. Wer keine weiteren Anlagen besitzt, geht auch seltener Risiken beim Aktienhandel ein.

Schritt 5: Ein Depotkonto eröffnen

In den Wertpapierhandel einzusteigen, ist kein Hexenwerk. Doch neben der richtigen Strategie und dem Festlegen des Anlageziels ist eines nicht nur wichtig, sondern die Voraussetzung für den Handel mit Aktien, Fonds und anderen Wertpapieren: die Eröffnung eines Depotkontos. Denn der Handel findet weder physisch statt, noch kann er über Ihr Girokonto abgewickelt werden. Ein Depotkonto bewahrt und verwaltet alle Wertpapiere, die Sie besitzen und muss daher vorhanden sein, bevor Sie überhaupt mit dem Handeln loslegen können. Da die Kosten des Depotkontos nicht unbedeutend für die Rendite sind, die Sie letztlich erzielen, sollten Sie vor der Eröffnung einen ausführlichen Vergleich verschiedener Depotkonten/a> durchführen.

Schritt 6: Das richtige Arrangement Ihres Portfolios

Wenn das persönliche Anlageziel festgelegt ist, steht als nächster Schritt an, das Portfolio sinnvoll aufzubauen, um das Ziel auch zu erreichen. Dabei ist es sinnvoll, eine Ausgewogenheit aus risikoarmen und renditestarken Investments zu schaffen, die nicht nur eine gute Rendite verspricht, sondern auch zu Ihrem aktuellen Lebensstil und Ihrer Lebenssituation passt.

Viele private Anleger präferieren noch immer die sichere Geldanlage mit einem Festgeld- oder Sparkonto. Hierbei sollte jedoch bedachte werden, dass die Zinsen momentan sehr gering ausfallen und auch die Inflation die Nettorendite schmälert. Es ist also sinnvoll, das eigene Kapital auf mehrere Anlageformen zu verteilen, damit eine ertragreiche Rendite erzielt wird und das Risiko, Verluste zu machen, sinkt. Bei der sogenannten Diversifikation ist der Vorteil der, dass sich Verluste mit einer Anlage mit dem Gewinn einer anderen ausgleichen lassen, weil die unterschiedlichen Positionen sich variabel im Wert verändern.

Wer ein diversifiziertes Portfolio hat, legt etwa einen hohen Anteil des Eigenkapitals auf einem Festgeldkonto an, einen anderen investiert er in Immobilien und Aktien. Diese Strategie erfordert kein besonders hohes Kapital, beispielsweise mit ETFs kann schon ab einem geringen Mindestanlagevolumen in Aktien investiert werden.

Risikoarme Investments Renditestarke Investments
Festgeld Aktien
Tagesgeld Investmentfonds
Sparbuch Immobilien
Rohstoffe Hebelprodukte
Anleihen ETFs

Fazit: Mit einem fundierten Grundwissen selbstständig Geld anlegen

Wenn man die Grundlagen der Geldanlage kennt, kann man sich die Kosten und den Aufwand sparen, die ein Besuch bei einem persönlichen Berater nach sich ziehen. Die wichtigen Grundsätze sind allerdings die Voraussetzung dafür, dass Sie keine Verluste machen, wenn Sie auf eigene Faust Ihr Geld anlegen. Nehmen Sie sich die Zeit und erstellen Sie sich eine eigene Strategie – unser Ratgeber hält einige Tipps und die grundlegenden Informationen für Sie bereit, um Sie bestens darauf vorzubereiten, Ihre Finanzen eigenständig zu planen.

Über die Autorin
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